Entstehung der Firma Ehlbeck & Cordes
Manfred Ehlbeck kam aus der Grundschule in Groß Flottbek und Günter Cordes aus der Grundschule in Bahrenfeld. Aus schultechnischen Problemen wurden nach einiger Zeit die Klassen 5A und 5B zusammengelegt, und so entstanden die ersten Berührungspunkte in jungen Jahren zwischen Manfred Ehlbeck und Günter Cordes. Um die Zusammengehörigkeit der Geburtsjahrgänge 1930/31 in den Schulklassen A und B zu fördern, wurde von der Lehrerschaft ein bunter Vormittag mit großer Hilfe der Schüler gestaltet. So gab es u. a. spezielle Leibesübungen, magische Zauberkunststücke und eine musikalische Untermalung des Vormittags von Manfred auf dem Akkordeon und Günter am Klavier.
Durch die gemeinsamen musikalischen Übungsstunden in Bahrenfeld und Groß-Flottbek lernten die Zwei sich als Zehnjährige näher kennen. Von den Müttern wurden diese musikalischen Übungsstunden wohlwollend mit kriegsbedingten Naschereien unterstützt, um bei der Übungswilligkeit zu bleiben.
Die musikalische Zusammenarbeit wurde im Jahre 1947 durch die Pubertät angereichert. Die jungen Damen aus der Mädchenmittelschule in Altona benötigten für Klassenfeste mit Tanz männliche Unterstützung.
Die langjährige Freundschaft zwischen Manfred und Günter wurde weiter intensiviert.
Der Beginn der Ausbildung von Manfred als Landwirt und Günter als Maurer trennte die Beiden einige Jahre. Im Jahre 1953 trafen Manfred und Günter sich zufällig in der S-Bahn, und die alte Verbindung wurde intensiv ausgebaut.
Manfred und Günter waren zwischenzeitlich dabei, Kaufleute zu werden (Kaffee und Holz). Manfred gelang es, Günter zum Abschluss der staatlichen Prüfung als Aussenhandelskaufmann in das gleiche Vorbereitungsseminar zu schleusen. Bedingung gegenüber der Handelskammer war für Günter bei einer zweijährigen Lehrzeit der Abschluss mit einer 1 oder 2, sonst wäre eine dreijährige Lehrzeit zum Tragen gekommen. Die Verkürzung hat geklappt. Beide bestanden die Prüfung. Manfred arbeitete 1955 im Rohkaffeeimport und Günter als Handlungsbevollmächtigter bei der Holzimportfirma Hans W. Rütze.
Manfred und Günter machten nun die ersten gemeinsamen Geschäfte so nebenbei, da der monatliche Verdienst sehr, sehr mager war.
Beim Schneiden von getränkten Eisenbahnschwellen kamen die Zwei dann auf dem Grundstück des Großvaters von Günter auf die gute Idee, eine eigenen Handelsfirma aufzubauen.
Es waren beide der Meinung, dass Sie zu wenig verdienten, um eine Familie zu gründen. Es wurde unter der Namensführung Manfred Ehlbeck ein Röstkaffeehandel betrieben. Ein eigener „Stürzboden“ (Manfreds Zimmer in der II. Etage) war Gesellschafts- und Gewerberaum. Bis in den frühen Morgen wurden „Fegsel“ (es handelt sich hier um die aus geplatzten Säcken entronnenen Bohnen) sortiert. Der Kaffee wurde in der Bekanntschaft und bei kleinen Händlern verkauft. Man debattierte nächtelang und exorbitant leise wurden die Räume verlassen, um die in den unteren Gemächern ruhenden Eltern von Manfred nicht im Schlaf zu stören. Auf dem vom Senior Karl Ehlbeck mäßig selbst verlegten Wendeltreppenteppichboden stürzte Günter Cordes mit viel Radau. Es folgte vom Senior Karl Ehlbeck die Anweisung, in Zukunft nachts die Räume leise zu verlassen.
Äußerst vorsichtig verließen Sie Wochen später den „Stürzboden“, und Günter schlich an der Treppenwand auf dem verdrehten Teppich herab. Doch er hatte vergessen, dass an der Außenwand ein siebenglöckiger Essensgong hing, den er mit viel Gepolter in Bewegung setzte. Neben dem Glockenklang war das Gelächter noch lauter und die Nachtruhe der alten Ehlbecks wieder voll gestört.
Diese negative Nachtruhestörung und einige Aussichten auf internationale Geschäfte führten bei Manfred und Günter zu der Erkenntnis, mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln die Firma Ehlbeck & Cordes als Handelshaus am 01. Januar 1957 zu gründen und im Handelsregister eintragen zu lassen.
Zunächst hatte die Firma nur ein Postfach. Schnell „vergrößerte“ man sich auf ein 40 qm großes Büro im Freihafen. Danach folgte der Umzug in die Geschäftsräume in Hamburg-Groß Flottbek welche bis 1974 benutzt wurden.